Eröffnung der Apfelsaftsaison 2019
Mit vielen Kolleginnen und Kollegen und dem VdAW (Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft e.V.) eröffneten wir die Apfelsaftsaison am 09.09.2019.
Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (Mitte) mit Kolleginnen und Kollegen der Fruchtsaftkeltereien
Zum Beginn der Erntekampagne redeten Frau Staatssekretärin Gurr-Hirsch, Herr Oberbürgermeister Scharmann begleitet von Frau Dr. Hüttche und Herr Schumann vom VdAW über die Bedeutung der Äpfel von Streuobstbäumen.
von links: Timo Schumann, VdAW, Geschäftsführer Matthias Maier und Thomas Maier, Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, Oberbürgermeister Michael Scharmann
Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch und Oberbürgermeister
Michael Scharmann
Geschäftsführer Matthias und Thomas Maier mit Staatssekretärin
Gurr-Hirsch bei der Eröffnung der Apfelsaftsaison 2019
Die Apfelsaison 2019 fängt an…
Geschäftsführer Thomas Maier zeigt Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch die Herstellung von Beutelsbacher naturtrübem Apfelsaft
Die Abfüllung von Fruchtsaft wird Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hisch und Oberbürgermeister Michael Scharmann von Geschäftsführer
Thomas Maier erklärt
Zusammenfassender Artikel des VdAW e.V. von Timo Schumann:
Am 9. September wurde die Apfelsaftsaison 2019 bei der Firma Beutelsbacher Fruchtsaftkelterei in Weinstadt eröffnet. Auf der gut besuchten Veranstaltung konnten sich Frau Staatssekretärin Gurr-Hirsch, die Kollegen aus der Branche und das interessierte Publikum einen Einblick in die Verarbeitung der Apfelernte verschaffen. Nach aktueller Schätzung beträgt die diesjährige Menge nur etwa 30 Prozent der außerordentlich guten Ernte von 2018. Der deutliche Rückgang macht sich auch bei der Firma Beutelsbacher bemerkbar: Die Anlieferung ist zwar schon in vollem Gange, jedoch sind die Mengen spürbar geringer als im Vorjahr. Grund hierfür sind vor allem die niedrigeren Temperaturen während der Blütezeit und die natürliche Alternanz der Obstbäume.
Das Volksbegehren Artenschutz
Nach einer Betriebsbesichtigung mit interessanten Eindrücken von der Verarbeitung der Früchte bis hin zur Abfüllung wurde bei den Vorträgen und der anschließenden Diskussion das Volksbegehren Artenschutz – „Rettet die Bienen“ zum zentralen Thema. Die Politik und insbesondere die Fruchtsaftkeltereien sehen den Forderungen der Initiative mit Sorge entgegen. Die geforderten Maßnahmen hätten eine starke Einschränkung der Bewirtschaftungsmöglichkeiten zur Folge. Somit wäre fraglich, ob die Besitzer der Streuobstbestände diese Flächen bei einer Verschärfung der Auflagen weiter nutzen und pflegen würden.
Da Streuobstwiesen einen landschaftsprägenden Charakter haben und sich oft bereits in Landschaftsschutzgebieten befinden, betrifft sie die Forderung nach Verzicht auf jegliche Art von Pflanzenschutzmitteln besonders. Vor allem Neupflanzungen, die aufgrund des schlechten Zustands der überalterten Bestände dringend notwendig sind, benötigen in den ersten Jahren Pflanzenschutzmaßnahmen. Hier gilt es, sich für die richtigen Mittel zu entscheiden, um den Lebensraum Streuobstwiese samt der Bienen nachhaltig zu schützen und nicht etwa durch eine gesetzliche Unterschutzstellung zu gefährden.
Gesunder Fruchtsaft
Ein weiter Punkt, der die Branche beschäftigt, ist das Image des Produkts „Fruchtsaft“. Mittlerweile ist in den Medien bei Berichten über Fruchtsaft der natürliche Zuckergehalt das beherrschende Thema. Als Folge verschwindet dieses wertvolle Lebensmittel beispielsweise zunehmend aus Kindergärten und anderen Gemeinschaftsverpflegungen. Apfelsaft ist aufgrund der enthaltenen Vitamine, Antioxidantien und Mineralstoffen jedoch mehr als nur eine Zuckerlösung und trägt zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung bei.
Darüber hinaus verbindet insbesondere der Konsum von regionalem Apfelsaft viele Belange der Nachhaltigkeit wie z.B. die naturnahe Erzeugung auf meist extensiv genutzten Streuobstwiesen, eine regionale Produktion mit kurzen Transportwegen und die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe.
Fazit
Eine weitreichende Verschärfung der Vorschriften und eine Unterschutzstellung der Bestände sichert den Erhalt der Streuobstwiesen nicht nachhaltig. Im Gegenteil: Für den Fortbestand dieser wertvollen Lebensräume ist eine Bewirtschaftung unbedingt erforderlich – ansonsten droht Verbuschung und damit langfristig ein Verschwinden dieser Habitate. Jedoch können wir alle die Streuobstwiesen und somit auch die Bienen mit einer bewussten Kaufentscheidung schützen und durch den Konsum von regional erzeugtem Fruchtsaft aktiv zum Fortbestand dieser wertvollen Lebensräume beitragen.
Timo Schumann, VdAW e.V.